Wie gelingt die rationale Antibiotikatherapie in der pädiatrischen Praxis?
Antibiotika sind ein Segen, wenn sie gezielt ausgewählt und verordnet werden. Allerdings kennt man heute nicht nur Resistenzentwicklungen, sondern weiß auch immer mehr über Nebenwirkungen bzw. Schäden für die Patientinnen und Patienten, z. B. Auswirkungen auf das Mikrobiom und Assoziationen mit Übergewicht und Autoimmunerkrankungen.
Wie lassen sich unnötige Antibiotikatherapien vermeiden und die Verordnungsqualität gezielt verbessern? Was bedeutet „Antibiotic Stewardship (ABS)“? Roland Tillmann, niedergelassener Kinder- und Jugendarzt in Bielefeld und ABS-Experte, spricht über Hintergründe, Empfehlungen und praktische Beispiele zu ABS in der kinderärztlichen Praxis (Halsschmerzen, Husten, Sinusitis) und erklärt, wie die rationale antibiotische Therapie gelingen kann. Außerdem gibt er Tipps zur Kommunikation mit den Eltern.
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Weiterführende Links:
• Arbeitsgemeinschaft Antibiotic Stewardship (ABS) ambulante Pädiatrie: https://dgpi.de/ueber-uns/ausschuesse/
• Empfehlungen zur antibiotischen Standardtherapie häufiger Infektionskrankheiten in der pädiatrischen Praxis (Stand März 2024): https://dgpi.de/absap-guidelines/
• Projekt Antibiotische Therapie in Bielefeld – AnTiB: https://www.antib.de
• Antibiotika-Serie der YoungDGPI und AnTiB in der Kinderärztlichen Praxis: https://www.kinderaerztliche-praxis.de/suche?search.text=Antibiotika-Serie+der+
• Artikel der AG ABSaP im European Journal of Pediatrics:
https://link.springer.com/article/10.1007/s00431-024-05964-y
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31:03
Autismus-Spektrum-Störungen: Ursachen, Symptome, Diagnose und Therapieansätze
In Kinderarztpraxen und Sozialpädiatrischen Zentren werden immer mehr Kinder mit Verdacht auf eine Autismus-Spektrum-Störung vorgestellt. Was weiß man über mögliche Ursachen solcher Störungen? In welchem Alter und durch welche typischen Symptome fallen die Kinder auf? Und wie geht man bei einem Verdacht diagnostisch und therapeutisch vor? Darüber haben wir mit Professor Dr. Peter Borusiak aus Bonn gesprochen. Allen betroffenen Kindern gemeinsam ist eine Störung der sozialen Kommunikation, d. h., die Interaktion mit ihnen ist eingeschränkt und sie zeigen bestimmte Verhaltensmuster, erklärt der Experte – und empfiehlt, bei der Diagnose auf die Mütter zu hören: „Wenn die sagen, da stimmt irgendwas nicht, dann sollte man dem durchaus nachgehen.“
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Weiterführende Links:
Screeningfragebögen
• M-CHAT (Modified Checklist for Autism in Toddlers, Revised with Follow-Up (M-CHAT-R/F)): https://mchatscreen.com/wp-content/uploads/2015/09/M-CHAT-R_F_German.pdf
• FSK (Fragebogen zur Sozialen Kommunikation) über die Testzentrale: https://www.testzentrale.de/shop/fragebogen-zur-sozialen-kommunikation-autismus-screening-69621.html
• MBAS (Marburger Beurteilungsskala zum Asperger-Syndrom): anleitung-mbas.pdf
Autismustherapiezentren und weitere Anlaufstellen: https://www.autismus.de/was-ist-autismus/autismustherapie/therapiezentren.html
Kinofilm „Wochenendrebellen“: https://www.youtube.com/watch?v=Bg7etDgdhe4
Literaturtipps für Kinder, Jugendliche und Eltern
• Grätsch, S. (2004). Lina, Matti und Herr Asperger. KIKT-Verlag. Ab 4 J.
• Schreiter, D. (2014). Schattenspringer – Wie es ist, anders zu sein. Panini. 12-15 J
• Schreiter, D. (2018). Schattenspringer: Bd. 3: Spektralfarben. Panini. Jugendl.
• von Juterczenka, M. (2019). Wir Wochenendrebellen. Goldmann
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26:14
Umgang mit impfmüden Eltern: Welche Strategie ist erfolgreich?
Kinderärztinnen und Kinderärzte begegnen in ihrer Sprechstunde öfter Menschen, die irreführende Argumente gegen das Impfen vorbringen – und aufgrund diese Argumente Impfungen für ihr Kind ablehnen. Die Psychologin Frederike Taubert vom Projekt JITSUVAX erklärt, welche Gründe gegen das Impfen vorgebracht werden und welche Ursachen ihnen zugrunde liegen. Eine Rolle spielen z.B. die Angst vor Nebenwirkungen, verzerrte Risikowahrnehmung oder fehlendes Vertrauen. Im Projekt JITSUVAX wurde das empathische Widerlegungsgespräch (ab Minute 12.38) entwickelt, dass Ärztinnen und Ärzten als Rahmenmodell dienen kann, um Missverständnisse aufzuklären und eine informierte Impfentscheidung zu ermöglichen. Dafür werden die Sorgen der Eltern zunächst anerkannt, bevor Gegenargumente präsentiert werden, die auf deren Einstellungsursachen abzielen. Studien zeigen, dass dieses Vorgehen effektiver ist als eine direkte Widerlegung von Argumenten.
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Weiterführende Informationen:
• Projekt JitsuVAX: https://jitsuvax.info/de/
• Beschreibung des Projekts JitsuVAX: https://www.uni-erfurt.de/en/research/researching/research-projects/jitsuvax
• https://cordis.europa.eu/project/id/964728/de
• Mehr über Frederike Taubert: https://www.uni-erfurt.de/philosophische-fakultaet/seminare-professuren/medien-und-kommunikationswissenschaft/professuren/gesundheitskommunikation/team/doktorandinnen/frederike-taubert
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34:29
Was macht das Bündnis für Kinder- und Jugendgesundheit?
Das Bündnis Kinder- und Jugendgesundheit (Bündnis KJG) ist ein Zusammenschluss der kinder- und jugendmedizinischen Gesellschaften und Fachverbände Deutschlands, Kinderkrankenpflege und Elternverbände. Ziel und Motivation ist das Wohl von Kindern und Jugendlichen. Wie arbeitet das Bündnis? Was hat es bisher erreicht? Und wie können auch Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte von diesem Bündnis profitieren? Darüber sprechen wir mit Dr. Andreas Oberle, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Bündnisses. Aktuelle Themen sind laut Oberle z. B. Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung, Kinderkrankenpflege, Prävention und bessere Versorgung von chronisch kranken Kindern.
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Weiterführende Informationen:
• Hinweis: Diese Podcast-Folge wurde vor der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 aufgenommen.
• Homepage Bündnis KJG: https://www.buendnis-kjg.de/
• Geschäftsstelle und Kontakt: Vorstand und Geschäftsstelle | Bündnis Kinder- und Jugendgesundheit. e. V.
• Positionspapier des Bündnisses zur Bundestagswahl 2025: https://www.buendnis-kjg.de/stellungnahmen/positionspapier-zur-bundestagswahl-2025/
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24:38
Kopfschmerzen – häufige und seltene Ursachen erkennen und behandeln
Kinder mit Kopfschmerzen sieht man sehr häufig in der Sprechstunde. Die große Herausforderung ist, dass man nicht den einen Patienten übersehen darf, der eine spezielle Form sekundärer Kopfschmerzen hat und für den eine ganz spezielle Therapie möglich und notwendig ist. Welche Kopfschmerzformen und -ursachen gibt es bei Kindern und Jugendlichen? Wie geht man diagnostisch in der Praxis vor? Und bei welchen Angaben in der Anamnese sollte man als Ärztin oder Arzt hellhörig werden und abklären, ob eine spezielle oder seltene Ursache dahintersteckt? Antworten auf diese Fragen, Fallbeispiele sowie Tipps zur Prävention von Kopfschmerzen hat Professor Knut Brockmann.
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Weiterführende Links:
• S1-Leitlinie Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen - Bildgebende Diagnostik:
https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/064-011
• Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft: https://www.dmkg.de/startseite
• Kopfschmerzen bei Jugendlichen: Gesunder Lebensstil ein Schutzfaktor: https://kinderaerztliche-praxis.de/a/kopfschmerzen-bei-jugendlichen-gesunder-lebensstil-ein-schutzfaktor-2515283
So breit wie das Spektrum in der Kinder- und Jugendmedizin ist auch das Spektrum unserer Podcast-Themen: Im Fokus stehen neue Leitlinien, Aktuelles aus Diagnostik und Therapie, STIKO-Empfehlungen, Berichte und Empfehlungen aus dem Behandlungsalltag, Sozialpädiatrie, häufige und seltene Erkrankungen.